Wenn man OLVM (trifft auch auf ovirt zu) mit einer SAN Anbindung verwendet, sollte man einige Punkte wissen und diese passend an die eigenen Anforderungen umsetzen.
Gründe für Raw Device Mapping
Wenn man einen virtuellen Server erstellt, kann man entweder für alle Bereiche dieses Servers virtuelle Festplatten, oder Raw Device Mapping verwenden. Speziell für größere und/oder performancesensitive Datenbanken ist Raw Device Mapping zu empfehlen.
Raw Device Mapping bietet folgende Vorteile:
- bessere Performance
- Storage Based Backup
- Flexibilität
- ist der virtuelle Server defekt, können die LUNs einfach einem anderen oder neuen VM zugewiesen werden und man erspart sich im Ernstfall eventuell einen Restore und/oder Datenverlust.
Enable SCSI Pass-Through
Auch wenn es sehr praktisch ist, wenn man „Enable SCSI Pass-Through“ beim Raw Device Mapping der Disken verwendet, raten wir dringend von diesem Setting ab.
Details dazu findet man in folgender Oracle Note: 2788001.1. Die entscheidende Aussage ist folgende:
This „Enable SCSI Pass-Through“ is under technical preview per kernel bugs found with symptoms described above.
Die Umsetzung erfolgt im OLVM indem man bei Edit Virtual Disk

Auf Enable SCSI Pass-Through umstellt.

Auch wenn der Fehler nicht immer auftritt, empfehlen wir aus Sicht der Ausfallsicherheit dieses Setting nicht zu verwenden.
Workaround für die Installation:
Gerade bei der initialen Installation hilft einem dieses Setting sehr, da man damit (ohne Umweg auf die OLVM Umgebung) die LUNs direkt in den VMs eindeutig identifizieren kann. Für die initiale Installation könnte man dieses Setting setzen und – sobald alle Disken richtig zugeordnet – wieder deaktivieren. Hier muss berücksichtig werden, dass sich die Devicenamen damit ändern! Bei der Nutzung von Tools wie LVM oder Oracle ASM spielt das keine Rolle.
Ausfalltest
Nachdem die OLVM Landschaft installiert ist und auch die VMs fertiggestellt sind, empfehlen wir einen Ausfalltest einzuplanen. Bei diesem Test sollten alle Komponenten im Detail auf Ausfallsicherheit geprüft werden. Speziell im Bereich SAN treten mit OLVM schon teilweise unerwartete Fehler auf.
Bei diesen Tests sollte immer das vdsm-Logfile im Detail analysiert und auf Fehler überprüft werden.
